Reimers Reisemobil GmbH

Brennstoffzelle

Die Brennstoffzelle

Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, die die Energie eines Brennstoffes und eines Oxydationsmittels in elektrische Energie umwandelt.
Die Gewinnung von Strom aus chemischen Brennstoffen erfolgt meistens, wie auch bei den zuvor geschilderten Stromerzeugern, durch Verbrennung und Nutzung der entstehenden heißen Gase in einem Motor mit gekoppeltem Generator. So wird thermische Energie in mechanische Arbeit umgewandelt. Eine Brennstoffzelle schafft jedoch Strom, ohne vorherige Umwandlung des Kraftstoffes in Wärme und Kraft.

1870 schrieb Jules Verne über die Brennstoffzelle:

„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern.“

Eine Brennstoffzelle besteht aus Elektroden, die durch eine Membran voneinander getrennt sind. Die Elektroden bestehen meist aus Metall und sind mit einem Katalysator beschichtet. Hierfür wird teures Platin oder Palladium verwendet. Als Elektrolyt können Laugen oder Säuren genommen werden.

Die Energie wird gewonnen durch die Reaktion von Sauerstoff mit dem Brennstoff, der Wasserstoff sein kann, jedoch ebenso aus organischen Verbindungen wie z.B. Methan oder Methanol bestehen kann. Bei den für Reisemobilisten derzeit am Markt befindlichen Brennstoffzellen wird fast ausschließlich Methanol verwendet. Hier liegt auch das Problem der Brennstoffzellen in Reisemobilen. Nur wenn ich viel Strom verbrauche, benötige ich auch einen Stromerzeuger. Verbrauche ich aber viel Strom und möchte den durch eine Brennstoffzelle nachproduzieren, muss ich bei einem mehrwöchigen Urlaub schon den einen oder anderen Kanister mitschleppen. Die anfängliche Gewichtseinsparung ist ins Gegenteil verkehrt worden. Dazu kommt noch, dass ich persönlich den Transport von hochbrennbaren oder gar explosiven Methanol nicht gerade beruhigend empfinde. Ein Nachkaufen in Urlaubsländern ist sehr schwer, fast sogar unmöglich. Da die Kanister auch in Deutschland zwischenzeitlich nicht mehr freistehend im Laden präsentiert werden dürfen, wird auch der Verkauf in Deutschland nach meiner Meinung nicht gerade weitere Verbreitung finden. Mitarbeiter, die Methanolkanister verkaufen (die Kanister dann wie gefährliche Güter aus dem Sicherheitsbereich holen), müssen speziell geschult sein. Die „gefährlichen“ Kanister transportiert dann anschließend der Reisemobilist in seinem Fahrzeug, vielleicht sogar noch in der Sitzbank.

Trotzdem hatte ich selbst eine Brennstoffzelle ausprobiert. Da ich in meinem ersten Sommerurlaub „nur“ 10 Liter Methanol mitgenommen hatte, stand ich mangels Nachkaufmöglichkeit den halben Urlaub ohne funktionierende Brennstoffzelle da. Im ersten Winter fror mir dann diese Zelle kaputt. Ich hatte nämlich nicht daran gedacht (ich möchte ja nicht verraten „nicht gewusst“), dass die Brennstoffzellen nicht durchfrieren dürfen! Nach diesen beiden Erfahrungen traf ich für mich die Entscheidung, keine neue Brennstoffzelle mehr einzubauen.

Ich möchte aber hier nicht unerwähnt lassen, dass wir genügend zufriedene Kunden mit einer Brennstoffzelle haben. Die Zukunft der Bennstoffzelle ist sicherlich noch groß. Auch für Reisemobile wird mit propangasbetriebenen Zellen experimentiert. Bereits seit fast drei Jahren wird die Markteinführung regelmäßig für die nächsten Monate angekündigt. Hier entfallen dann das Transportrisiko und die erschwerten Kaufmöglichkeiten. Es würde auch kein zusätzlicher Brennstoff benötigt werden.

Brennstoffzellen werden ab einer Leistung von 2A Ladestrom (ohne Montage ca. 2.600,– € und 7 Kg) bis zu 8,8 A (o.M. ca. 5.500,– € und 8,5 Kg) angeboten. Der Liter Methanol liegt zwischen 4,- € bis 6,- € (nur Spezialkanister zum Anschluss möglich). Neben dem hohen Anschaffungswert ist die produzierte Kilowattstunde zu 2,72 € auch nicht gerade günstig.

Lassen wir unseren Blick über den Reisemobilbereich hinausschweifen. Bei U-Booten ist Deutschland der einzige Anbieter eines serienmäßig hergestellten Modells mit Brennstoffzellen-Zusatzantrieb. Die Brennstoffzelle schafft ca. 300 KW und erlaubt eine Schleichfahrt ohne den 1050-kW-Dieselgenerator. Im PKW Bereich könnten Brennstoffzellen auch eine große Zukunft haben.